
Was sind Zombie-Unternehmen?
Zombie-Unternehmen sind Firmen, die am Markt bestehen, obwohl sie wirtschaftlich nicht mehr lebensfähig sind. Sie generieren nicht genug Gewinne, um ihre laufenden Kosten – insbesondere ihre Fremdkapitalzinsen – zu decken. Ohne günstige Kredite, Finanzhilfen oder staatliche Eingriffe könnten diese Unternehmen eigentlich nicht überleben. Der Begriff stammt aus dem Englischen („zombie firms“) und beschreibt anschaulich, wie diese Unternehmen eher „lebende Tote“ darstellen, die zwar noch existieren, aber keine wirkliche wirtschaftliche Vitalität mehr besitzen.
Solche Unternehmen sind häufig ein Produkt einer langanhaltenden Niedrigzinspolitik. Wenn die Zinsen jahrelang sehr niedrig sind, können finanzschwache Firmen mit billigen Krediten über Wasser gehalten werden. Das klingt zunächst harmlos, ist aber langfristig problematisch: Zombie-Unternehmen binden Ressourcen wie Kapital, Arbeitskräfte und Produktionsmittel, die in gesünderen, innovativeren Firmen besser eingesetzt wären. Sie können den Wettbewerb verzerren und das wirtschaftliche Wachstum bremsen.
Beispiel: Ein Unternehmen erzielt seit Jahren keinen Gewinn, hat aber aufgrund historisch niedriger Zinsen immer wieder Kredite aufnehmen können, um weiterzulaufen. Es tätigt kaum Investitionen und zahlt weder Dividenden noch leistet es signifikante Beiträge zur Innovationskraft des Marktes. Solche Firmen beeinträchtigen die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft – auch weil sie durch ihre bloße Existenz andere Unternehmen unter Preisdruck setzen, obwohl sie selbst kaum rentabel arbeiten.
Im Zuge steigender Zinsen – wie zuletzt in der Eurozone seit 2022 – geraten diese Betriebe zunehmend in Bedrängnis. Denn teurere Kredite belasten ihre Finanzierung zusätzlich und decken schonungslos die fehlende Tragfähigkeit ihres Geschäftsmodells auf. Experten befürchten, dass in solchen Phasen eine Welle von Insolvenzen bevorstehen kann, da viele dieser Unternehmen lediglich durch die lockere Geldpolitik am Leben gehalten wurden.
Für Anleger und junge Gründer ist es wichtig, Zombie-Unternehmen zu erkennen: als Warnsignal für einen fragilen Markt oder als Hinweis, wo keine zukunftsfähigen Investitionen liegen. Wer langfristig Vermögen aufbauen will – ob durch Aktien, Unternehmensbeteiligungen oder Geschäftsgründungen – sollte auf finanzielle Gesundheit und Innovationskraft achten.




