
Was ist ein Squeeze-out?
Ein Squeeze-out ist ein rechtliches Verfahren, bei dem ein Hauptaktionär die verbleibenden Minderheitsaktionäre eines Unternehmens zwangsweise gegen eine Barabfindung aus dem Unternehmen verdrängt. Voraussetzung dafür ist, dass der Hauptaktionär mindestens 95 % der Anteile an einer Aktiengesellschaft hält – in manchen Fällen reichen auch 90 %, je nach gesetzlicher Grundlage. Ziel des Squeeze-outs ist es, die vollständige Kontrolle über das Unternehmen zu erlangen und alle restlichen Aktien auf den Hauptaktionär zu übertragen.
Für Minderheitsaktionäre bedeutet ein Squeeze-out, dass sie ihre Anteile abtreten müssen und im Gegenzug eine Abfindung in Form eines Geldbetrags erhalten. Die Höhe dieser Barabfindung wird in der Regel durch eine Unternehmensbewertung ermittelt und muss für die ausgeschlossenen Aktionäre angemessen sein. In Deutschland regelt unter anderem das Aktiengesetz (AktG) das Verfahren und stellt sicher, dass der Vorgang durch einen Hauptversammlungsbeschluss legitimiert wird.
Der Squeeze-out wird häufig im Zuge von Umstrukturierungen, Fusionen oder Konzernabschlüssen eingesetzt, um Entscheidungsprozesse zu vereinfachen und strategische Pläne ohne Zustimmung weiterer Anteilseigner umzusetzen. Besonders bei Übernahmen durch große Konzerne oder Investoren ist dieses Verfahren gängig.
Für junge Anleger oder Interessierte am Aktienhandel ist es wichtig, den Begriff zu kennen, da ein Squeeze-out die Investition verändern oder beenden kann – oft ungefragt. Wer Anteile an kleineren börsennotierten Unternehmen hält, sollte sich insbesondere bei Übernahmen oder zunehmender Anteilsaufstockung durch große Investoren mit dem Thema auseinandersetzen.




