
Was ist eine Kreditklemme?
Eine Kreditklemme bezeichnet eine wirtschaftliche Situation, in der Banken erheblich weniger Kredite vergeben als üblich oder sich sogar komplett zurückhalten. Gerade für Unternehmen und Privatpersonen kann das gravierende Folgen haben, denn ohne ausreichende Finanzierung stocken Investitionen, Konsum und somit auch das wirtschaftliche Wachstum. Besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder nach Finanzkrisen tritt dieses Phänomen auf, wenn Banken das Risiko scheuen und ihre Kreditvergabe stark einschränken.
Betroffen sind vor allem kleine und mittelständische Unternehmen, die auf Bankkredite angewiesen sind, um Maschinen zu finanzieren, neue Mitarbeiter einzustellen oder innovative Projekte umzusetzen. Aber auch private Haushalte spüren die Auswirkungen, wenn Baukredite, Ratenkredite oder andere Finanzierungsformen plötzlich schwerer zugänglich sind. In einer Kreditklemme steigen oft die Kreditkosten, weil Banken höhere Sicherheiten oder höhere Zinsen verlangen – wenn sie überhaupt noch Kredit vergeben.
Ursachen können sowohl wirtschaftliche als auch regulatorische Gründe sein: Strengere Eigenkapitalanforderungen für Banken, ein schlechtes Wirtschafts- oder Börsenumfeld oder einfach eine sinkende Risikobereitschaft am Finanzmarkt. Eine Kreditklemme kann zu einer sogenannten Kreditrationierung führen, bei der Banken selbst kreditwürdigen Kunden kein Geld mehr leihen. Das Vertrauen zwischen Wirtschaft und Finanzsektor leidet, und die Konjunktur kann in eine Negativspirale geraten.
Ein funktionierender Kreditmarkt ist daher unerlässlich für die Stabilität einer Volkswirtschaft – denn ausreichend verfügbare Finanzmittel sind der Treibstoff für Wachstum, Innovation und Arbeitsplätze.




