Greedflation

Was bedeutet Greedflation?

Greedflation ist ein zusammengesetztes Wort aus den englischen Begriffen „greed“ (Gier) und „inflation“ (Inflation). Es beschreibt ein wirtschaftliches Phänomen, bei dem Unternehmen die Gelegenheit steigender Preise nutzen, um ihre Gewinnmargen stärker als notwendig auszubauen. Die zentrale Kritik lautet: Unternehmen geben nicht nur gestiegene Kosten wie Energie oder Rohstoffe an Verbraucher weiter, sondern erhöhen ihre Preise überproportional, und das ohne entsprechendes Kostenwachstum. Ziel ist es, die eigene Profitabilität zu steigern.

Dieses Verhalten wird vor allem während wirtschaftlicher Krisen oder in Zeiten hoher Inflation kritisiert. Studien und Medienberichte haben in den letzten Jahren vermehrt darauf hingewiesen, dass einzelne Unternehmen gerade in inflationsstarken Phasen deutlich höhere Gewinne erzielt haben als zuvor – obwohl Verbrauchern gleichzeitig Kaufkraftverluste drohen.

Für Verbraucher ist Greedflation problematisch, weil sie einem doppelten Effekt ausgesetzt sind: Einerseits steigen ihre Lebenshaltungskosten durch die allgemeine Inflation, andererseits treiben überzogene Preissteigerungen ohne reale Mehrkosten die Preise zusätzlich in die Höhe. Das sorgt für sozialen Unmut und politische Debatten darüber, wie gerecht Märkte funktionieren.

Wichtig zu wissen: Nicht jede Preiserhöhung ist automatisch ein Fall von Greedflation. Doch im Zusammenspiel mit hoher Inflation und exzellenten Unternehmensgewinnen wird der Verdacht laut. Ökonomisch bleibt das Thema unter Experten umstritten, gesellschaftlich jedoch ist es hochrelevant – besonders dann, wenn sich viele Menschen wirtschaftlich abgehängt fühlen.

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